Starke Positionen für Menschlichkeit und Versorgungssicherheit
- LDÄÄ Hessen
- 24. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 1 Tag
Anträge der Delegiertenversammlung am 22. März 2025
1. Zentralregister psychisch erkrankter Menschen abgelehnt – ein wichtiges Signal gegen Diskriminierung

Mit großer Mehrheit hat sich das hessische Ärzteparlament gegen die Einführung eines Zentralregisters für Menschen mit psychischen Erkrankungen ausgesprochen. Ein solcher Vorstoß hätte nicht nur erhebliche datenschutzrechtliche und ethische Bedenken aufgeworfen, sondern auch die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen weiter verschärft. Unsere Delegierten haben sich deutlich dafür eingesetzt, Behandlung statt Stigmatisierung zu fördern – denn eine offene, unterstützende Haltung gegenüber Patient*innen mit psychischen Erkrankungen ist Grundvoraussetzung für gute Versorgung. Dabei ist die ärztliche Schweigepflicht eine wichtige Grundlage, die Vertrauen schafft.
2. Faire und einheitliche Anerkennung ausländischer Facharztabschlüsse gefordert
Ein weiteres wichtiges Anliegen war die Verbesserung der Anerkennungsverfahren für Fachärzt*innen mit ausländischem Abschluss. Das hessische Ärzteparlament fordert mit Nachdruck, dass das Verfahren effizienter, transparenter und bundesweit einheitlich gestaltet wird. Unsere Liste setzt sich seit Langem dafür ein, bürokratische Hürden abzubauen und diskriminierungsfreie Strukturen zu schaffen – denn der Fachkräftemangel darf nicht durch strukturelle Barrieren verschärft werden. Wer die Qualifikation hat, muss auch zeitnah arbeiten dürfen.
3. Versorgung nach Fehlgeburten verbessern – Zugang zur medikamentösen Therapie sichern
Ein dritter Antrag, der auf unsere Initiative hin verabschiedet wurde, fordert eine verbesserte Versorgung von Frauen nach einer Fehlgeburt, insbesondere einen niedrigschwelligen Zugang zur medikamentösen Therapie mit Mifepriston und Misoprostol. Noch immer ist diese Therapie in Deutschland mit vielen praktischen und bürokratischen Hürden verbunden – ein Zustand, der aus medizinischer wie menschlicher Sicht untragbar ist. Unsere Delegierten haben sich dafür eingesetzt, dass betroffene Frauen wahlfrei, gut informiert und medizinisch sicher begleitet werden – in Klinik wie in Praxis und die versorgenden Ärzt*innen leichter Zugriff auf die Medikamente haben, die als Off-Lable-Use gegeben werden müssen.